“Nachgefragt” im Dezember 2016

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Frage 1:
„Seit langer Zeit war es die Forderung der Studierendenvertretung, nun kommen sie endlich. Die Rede ist von den Nachtbussen. Was haltet ihr davon, dass in Würzburg nun auch nachts regelmäßig Linienbusse fahren?“
Du willst früh in die Uni und der Bus ist voll? Wenn du abends nach einem langen Tag wieder heim willst fährt nichts mehr? Nach der Party suchst du dir lieber gleich einen Schlafplatz vor Ort, denn nachts gibt es erst recht keinen Bus?
Dass der öffentliche Nahverkehr in unserer Stadt verbesserungswürdig ist, brauchen wir dir nicht zu erklären. Aber: Unsere Vertreter*innen haben in den Verhandlungen zum Semesterticket schon viel erreicht! Wir begrüßen die Einführung der Nachtbuslinien, war es doch eine langjährige Forderung von uns. Endlich ist es auch nachts möglich den ÖPNV zu nutzen. Wir sehen die Einführung der Nachtbusse jedoch nur als ersten Schritt. Wir fordern auch weiterhin einen Ausbau des ÖPNV, insbesondere in den Abendstunden sehen wir noch viele Möglichkeiten für eine Verdichtung des Taktes bzw. eine spätere letzte Bedienung einer Haltestelle.
Fest steht: eines Tages wird eine Straßenbahnlinie zum Hubland kommen. Bis dahin heißt es dranbleiben! Wir werden uns weiter für den Ausbau des ÖPNV und bessere Radwege einsetzen. Wir setzten uns für den Erhalt eines bezahlbaren Semestertickets ein, damit alle weiterhin mobil bleiben. Das Semesterticket ist ein “Solidarticket”, d.h. alle Studierenden zahlen den selben Preis unabhängig von individueller Nutzung. Nur so bleibt es für alle bezahlbar!
Abschließend hoffen wir, dass dieses Beispiel zeigt, dass es sich lohnt sich für eine Sache einzusetzen. Auch wenn ein Vorhaben anfangs schwierig bis aussichtlos erscheint, kann es manchmal vorkommen, dass man Erfolg hat. Das Engagement in der Studierendenvertretung lohnt sich, vor allem wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Das hat das Beispiel der Nachtbusse gezeigt. Wir freuen uns schon auf unsere erste Fahrt mit einem Nachtbus!
Frage 2:
„Das Semester hat schon wieder voll begonnen. Die studentischen Gremien haben sich konstituiert. Nun ist die Zeit der inhaltlichen Arbeit gekommen. Was sind eure Ziele und Forderungen für das Wintersemester?“
Über 6000 Verträge für studentische Hilfskräfte (Hiwis) werden jedes Jahr an der Universität Würzburg abgeschlossen. Dass Hiwis Rechte wie alle anderen Arbeitnehmer*innen haben, ist den meisten Hiwis aber nicht klar.
Wenn Hiwis krank sind, arbeiten sie diese Zeit oftmals an einem anderen Tag nach. Aber auch Hiwis haben ein Recht auf Lohnfortzahlung im Krankheitsfall.
Außerdem haben auch alle Hiwis ein Recht auf Urlaub, ein Recht, das ebenfalls aufgrund von Unkenntnis oft nicht wahrgenommen wird.
Unbezahlte Überstunden und extrem flexibel gehandhabte Arbeitszeiten sind außerdem oft die Regel. Auch das ist nicht rechtens!
Wir als Juso Hochschulgruppe setzen uns dafür ein, dass Hiwis über ihre Rechte als Arbeitnehmer*innen aufgeklärt werden, dass sich ihre Arbeitsbedingungen verbessern und dass sie höheren Lohn bekommen. Die Einführung des Mindestlohns von 8,50€ pro Stunde kann hier nur als erster Schritt gesehen werden. Wir fordern eine weitere Erhöhung sowie auf lange Sicht einen Tarifvertrag für studentische Beschäftigte.
Nach über 100 Jahren seit der Zulassung von Frauen zum Studium hat sich viel verändert an den Hochschulen. Inzwischen beginnen sogar mehr Frauen als Männer ein Studium.
Gleichstellung zwischen Männern und Frauen ist also doch kein Problem mehr, oder?
Bei genauerem Hinsehen fällt jedoch schnell auf: Nur 16 % der Doktorand*innen sind Frauen und nur 12,5% der Professor*innen.
Zwar stieg der Frauenanteil der Professor*innenschaft an deutschen Hochschulen in den letzten Jahren an und es erhöhte sich ebenso der Anteil der Frauen bei den Habilitationen, trotzdem sind weiterhin nur 17% der Professuren in Frauenhand, an der Universität Würzburg, die somit weit unter dem bundesdeutschen Durchschnitt liegt, sogar nur 12,5%.
Wir fordern deshalb: Die Hochschulen müssen weiblicher werden – und zwar nicht nur in den Hörsälen! Wir fordern brauchbare Gleichstellungskonzepte, die neben Regelungen zur besseren Vereinbarkeit von Studium und Familie auch endlich wirksame Instrumente, wie die Quote bei Professor*innen, einfordern.

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